Topinambur, Infos II

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Topinambur, Infos II

Beitragvon koch » So 15. Mai 2016, 20:48

Topinambur, Infos II

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Topinambur: Sonnenblumenart mit hellbraunen, essbaren Knollen.

Topinambur AKA's: Erdartischocke, Jerusalemer Artischocke, Erdbirne,
Rosskartoffel, Indianerkartoffel.

Die Heimat des Topinambur ist Nordamerika: der Topinambur war ein
Hauptnahrungsmittel der Indianer. Heimkehrende Seefahrer haben ihn im
17. Jahrhundert nach Europa gebracht.

Wie der Topinambur zu seinem Namen gekommen ist, ist eigentlich
tragisch und grotesk. Im Jahr 1613 hatte ein Seigneur der Koenigin
des Sonnenhofs von Brasilien einige Indianer aus dem Stamm der
Tupinabous als lebendes Geschenk mitgebracht: diese wurden in ganz
Frankreich herumgereicht, bestaunt, getauft und verheiratet. Sie
waren gar Anlass fuer eine Wort- Neuschoepfung, naemlich Topinambur.
Topinambur stand fuer alles Bizarre, Groteske, Grossartige, und es
dauerte nicht lange, bis die schmackhafte nordamerikanische Knolle,
die in Frankeich schon um 1600 angebaut wurde und rasche Verbreitung
gefunden hatte, Topinambur getauft wurde.

In den deutschsprachigen Laendern wurde die exotische Knolle
pragmatischer und in Anlehung an die Kartoffel, die man Erdapfel
hiess, Erdbirne genannt. Bis zum 18. Jahrhundert unterschied man kaum
zwischen den beiden. Dann hat aber die Kartoffel dem Topinambur den
Rang abgelaufen.

Topinambur schmeckt fast wie Artischocke, im Aussehen aehnelt er der
Kartoffel und ist, botanisch gesehen, ein Verwandter der
Sonnenblumme.

Die Topinamburstauden koennen bis zu 3 m hoch werden. Die Bluete
erreicht einen Durchmesser von 6 bis 10 cm und blueht im Herbst
roetlichgelb. Frueher wurde sie oft als Gartenabschluss, als
sogenannte gruene Hecke, angepflanzt. Aus der Knolle kann Alkohol
gewonnen und Wuerzwein hergestellt werden.

Topinambur ist eine sehr vielseitig verwendbare Knolle, nahrhaft und
schmackhaft, mit viel Vitamin B und C sowie Karotin. Topinambur
empfiehlt sich auch fuer Diabetiker, da er keine Staerke - wie die
Kartoffel - sondern Inulin (ein staerkeaehnliches Kohlehydrat)
enthaelt, das von Zuckerkranken gut vertragen wird. Topinambur
gewinnt daher als 'Kartoffel der Diabetiker' immer groessere
Bedeutung.

Erntezeit: November bis April, geerntet wie Kartoffeln. Der
Topinambur ist frostfest, d.h. man kann die Knollen aus dem Boden
nehmen, sobald die Erde wieder aufgetaut ist. Der Topinambur sollte
wegen seiner duennen Schale nicht lange gelagert werden, da er
schnell seine Feuchtigkeit verliert und runzelig wird.

Aufbewahren: hoechstens eine Woche bei 0 bis 5 oC. Verliert leicht
den Wassergehalt und schrumpft daher rasch. In Plastik gelagert,
schimmeln sie rasch. In Sand vergraben, 1 bis 2 Monate haltbar.

Vorbereiten: mit Buerste unter fliessendem Wasser waschen. Die Haut
ist wohlschmeckend und naehrstoffreich, kann aber Blaehungen
hervorrufen. Knollen schaelen, direkt nach dem Waschen oder nach dem
Kochen.

Zubereiten: Roh, Saft, daempfen, sieden im Wuerzwasser oder im Dampf.

Topinambur laesst sich auch nach den Rezepten fuer Herbst- und
Mairueben, Kohlrabi und Knollensellerie, sowie nach saemtlichen
Kartoffelrezepten zubereiten.

Passende Kraeuter: Kerbel, Meerrettich, Senf, Zitrone.

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